Mädchen und Roboter in Kuromon Ichiba Market, Ōsaka-shi, Japan; Foto: CC0; Andy Kelly, Unsplash
Mädchen und Roboter in Kuromon Ichiba Market, Ōsaka-shi, Japan; Foto: CC0; Andy Kelly, Unsplash

Was wir tun, wenn es nichts mehr zu tun gibt

Die Autoren Alex Williams und Nick Srnicek entwerfen eine Vision über eine Welt ohne Arbeit, in der Roboter sogar noch das Steuerzahlen übernehmen. Im Interview erklärt Alex Williams, wie wir dahin kommen.

In ihrem 2015 erschienen Buch schreiben die Autoren Nick Srnicek und Alex Williams, dass Schluss sein müsse mit unserem Fokus auf die Lohnarbeit und den Neoliberalismus, der politischen Idee unserer Zeit. Dieser nämlich höhle den Staat stetig weiter aus und verlagere auch dessen letztes Hemd noch in private Hände. Alles stehe unter dem Zwang, wirtschaftlich sein zu müssen.

Alles, was wir tun, kann wertvoll sein und die gesamte Gesellschaft sollte sich langsam an diesen Gedanken gewöhnen.

Alex Williams

Der Konsens, dass das alles ganz furchtbar ist, geht weit über die Kreise der politischen Linken hinaus. Dennoch fehlt es an Einem: dem Weg raus aus der Misere. Als Erstes knöpfen die Autoren sich die Linken vor. Ihrer Meinung nach sei der Ansatz, im Kleinen eine Utopie zu bauen, zwar nett, reiche aber bei Weitem nicht aus. Der linke Mainstream setze auf veraltete politische Strategien. Sie sagen: Schaut euch an, warum die anderen gewinnen und lernt von ihnen! Aus neoliberalen Denkfabriken haben Politiker auf der Suche nach Rat in den letzten Jahrzehnten eben jene Ideen schlüsselfertig erhalten, die heute unsere westliche Gesellschaft prägen. Wir sollten also endlich beginnen, umsetzbare Konzepte vorzulegen. Positive Visionen, die für alle funktionieren.

Ein neues linkes Bündnis soll aus dem Dilemma führen

Selbstverständlich schütteln die beiden bereits Ideen aus dem Ärmel: so viel Automatisierung wie möglich, kürzere Arbeitszeiten, ein Grundeinkommen und die Abschaffung unserer protestantischen Arbeitsmoral. Der Weg dahin führt aus ihrer Sicht über ein neuartiges linkes Bündnis, welches von breiten Bevölkerungsschichten getragen wird. Das Versprechen einer Welt ohne Arbeit soll diese zusammenhalten. An dieser Stelle müssen sich Srnicek und Williams natürlich fragen lassen, wie dieses Bündnis entstehen soll. Wie es sich gegen die herrschenden Wertvorstellungen und den immer populärer werdenden Nationalismus durchsetzen soll. Immerhin kann die Antwort auf unsere Probleme heute doch nur noch eine globale sein, eine supranationale mindestens.

Und vor allem: Wie soll uns das alles gelingen, wenn gleichzeitig der Klimawandel kaum Zeit lässt und demnächst schlimmstenfalls auch noch reaktionäre Kräfte am Drücker sitzen. Wir haben Alex Williams dazu befragt.

Foto:  Mahdis Mousavi, CC0, Unsplash

“Vielleicht würden wir in einer Art Luxus-Kommunismus landen.”

– Alex Williams

Das Ziel: Die komplette Automatisierung der Arbeit vorantreiben

transform: Unter dem Eindruck der Finanzkrise 2008 und der Occupy-Bewegung, der ein Wandel nicht gelang, beschlossen Nick Srnicek und du ein Buch zu schreiben. Darin werbt ihr für eine komplette Automatisierung aller Arbeit und ein Grundeinkommen für alle. Würde eine solche Welt bedeuten, dass wir endlich Luxus für alle hätten?

 Autor Alex Williams. Foto: Autor
Autor Alex Williams. Foto: Autor

Alex Williams: Aus meiner Sicht würde eine Welt ohne Arbeit zunächst einmal so etwas wie einen neuen Horizont der Möglichkeiten für uns alle aufzeigen. Eine Welt der kompletten Automatisierung würde das Ende aller materiellen Knappheit bedeuten. Als Folge würden wir unsere Bestimmung in anderen Beschäftigungen suchen als im Produzieren von weiterem Kram. Es ist gut möglich, dass dann die Kunst und die Wissenschaft noch mal so richtig aufleben würden. Vielleicht würden wir in einer Art Luxus-Kommunismus landen.

transform: Was würden wir mit all unserer Zeit tun, nachdem wir immer davon ausgegangen waren, dass Arbeit unsere Bestimmung ist?

Alex Williams: Wir müssten die Freizeit viel ernster nehmen. Heute denken wir bei dem Wort »Hobby« an etwas, das keinen Wert erzeugt. Aber das ist nicht wahr: Alles, was wir tun, kann wertvoll sein und die gesamte Gesellschaft sollte sich langsam an diesen Gedanken gewöhnen.

Die Rolle der politischen Linken

transform: Ist die heutige Linke zu sehr damit beschäftigt, »dagegen« zu sein? In eurem Buch schreibt ihr, dass »im Widerstand keine neue Welt entsteht. Sondern der Widerstand immer im Namen der alten Welt steht«.

Alex Williams: Aktuell sieht man, wie linke Bewegungen im Kampf gegen die Ideen der Rechten dazu tendieren, ihre neoliberalen Regierungen zu verteidigen. Für mich ist das der falsche Weg. Ich bin zwar total davon überzeugt, dass man die Rechten bekämpfen muss. Aber es reicht einfach nicht aus. Wir brauchen eine eigene, positive Vision. Eine Vision, die möglichst vielen Menschen einen Grund gibt, zu kämpfen.

transform: Vielleicht sind die rechten Bewegungen so erfolgreich, weil sie etwas anbieten, was sich wie eine passende Lösung für die Probleme unserer Zeit anfühlt. Es ist wohl einfacher, irgendjemanden auf der Straße zu beschuldigen, als abstrakte Strukturen oder mächtige Personen außer Reichweite. Das Gleiche gilt für den Neoliberalismus: Die Idee scheint ja zu funktionieren, innerhalb der Grenzen dessen, was uns heute noch möglich erscheint.

Alex Williams: Das sehe ich auch so. Das größte Problem ist wohl, dass wir uns keine Utopien mehr zutrauen. Warum schafft es die Linke nicht, mit überzeugenden Erzählungen daherzukommen? Vielleicht geht es gar nicht um die richtige Erzählung. Um eine große Bewegung auf die Beine zu stellen, musst du zunächst greifbare Ziele für die Wut finden und die dann in politische Ideen ummünzen.

Der Co-Autor Nick Srnicek und die Autorin Helen Hester (“Xenofeminismus“) in einem Vortrag und mit Panel Diskussion. (ENG)

Alex Williams: Ein Beispiel: Noch immer zahlen viele große Konzerne nicht ordentlich ihre Steuern. Wenn wir es für jede und jeden verständlich machen könnten, was wir mit dem Geld anstellen könnten, würden die Leute Schlange stehen, glaube ich.

transform: Zum Beispiel, um ein Grundeinkommen für alle zu finanzieren?

Alex Williams: Genau! In einer Welt ohne Arbeit brauchen wir Ideen, wie wir die Konzerne davon abhalten können, die komplette Kontrolle zu übernehmen. Aktuell sieht es danach aus, dass sie Kurs auf dieses Ziel nehmen.

Automatisierungsdividende – Was heißt das?

Die Idee der Automatisierungsdividende, im Englischen auch als »Robo-Tax« bekannt, geht davon aus, dass Maschinen einmal einen Großteil der Arbeit erledigen. Ihre Besitzer wären dann die Einzigen, die an der Wertschöpfung teilhaben würden. Normale Angestellte könnten weder Einnahmen erzielen noch Steuern zahlen.
Mehr dazu | faz.net

“Wir brauchen auch eine Demokratisierung der technologischen Entwicklung.”

transform: Aber wie soll das funktionieren? Im Moment sieht es ja eher danach aus, als würden Unternehmen wie Google oder Apple Weltmeister in der Steuervermeidung sein. Die Idee einer Steuer auf automatisierte Arbeit klingt logisch, nur scheinen wir sehr weit davon entfernt zu sein. Werden Unternehmen nicht alles tun, um die gesellschaftliche Übernahme zu verhindern?

Alex Williams: Ja, ich glaube, es gibt noch sehr viele Probleme auf dem Weg dorthin. Die zwei größten wären: Wie definiert man Automatisierung? Und wie kann man es schaffen, die Automatisierung nicht wirtschaftlich uninteressant zu machen, wenn wir sie ja eigentlich haben wollen? Bei einer Steuer auf automatisierte Arbeit würden große Unternehmen es sich mit Sicherheit zweimal überlegen, hier in Europa eine große Roboter-Fabrik zu bauen. Wahrscheinlich würden diese Dinger dann einfach irgendwo anders gebaut werden. Ich glaube, die Besteuerung der Automatisierung reicht noch nicht einmal aus. Wir brauchen auch eine Demokratisierung der technologischen Entwicklung.

Eine globale Besteuerung

transform: Die Idee einer staatlichen kontrollierten Industrie dürfte viele an den Sozialismus des Ostblocks erinnern, der als total ineffizient gilt. Würden wir am Ende nicht wieder in einer Welt der Blöcke enden? Ich stelle mir das gerade mal vor: Der soziale mit einem Grundeinkommen hier und der starke Konzernblock auf der anderen Seite.

Alex Williams: Das ideale Ergebnis wäre natürlich eine globale Besteuerung. Mir ist klar, dass das ziemlich schwer zu erreichen ist. Aber was, wenn nicht die globale Übereinkunft, kann uns eine gerechte Welt bringen? Sehen wir es doch auch mal so: Ist Google wirklich so effizient darin, Lösungen für uns zu erarbeiten? Oder laufen wir gerade auf eine dystopische Welt zu, in der Technologiekonzerne alles dominieren? Aus meiner Sicht ist der Staat die einzige Institution mit ausreichender Größe, um die Belange der gesamten Bevölkerung zu managen. Es ist das einzige demokratische Forum, das groß genug ist.

In Utopien denken

transform: Es ist schwer vorstellbar, dass sich die gesamte Welt auf einen derart schwierigen Konsens wie eine globale Besteuerung einigt. In eurem Buch beschreibt ihr in diesem Zusammenhang vier mögliche Welten ohne Arbeit. Einige davon klingen eher nicht so erstrebenswert. Wie schaffen wir es nun, in der positiven Utopie zu landen?

Alex Williams: Es muss ja nicht total utopisch ausgehen. Tatsächlich wäre es viel besser, wenn wir eine Reihe an utopischen Ideen zusammentragen und auf realistische Art einschätzen, was sich umsetzen ließe mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Alle der verbliebenen Ausgänge sind vorstellbar, wenn wir genauso weitermachen wie jetzt, also in einer neoliberalen Regierungsführung oder, noch schlimmer, in einer faschistischen.

transform: Wie können wir sicherstellen, dass die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt werden? In eurem Buch sagt ihr, direkte Demokratie sei ineffizient, weil sie eine »nicht zu unterschätzende Anstrengung an Teilnahme und Arbeit« benötige.

Alex Williams: Es gibt moderne Formen der Demokratie, bei der wir eine bessere Balance zwischen repräsentativer und direkter Demokratie sehen. Beim Prinzip der Liquid Democracy wählen Teilnehmende entweder selbst, wie bei einem Thema weitergemacht werden soll, oder benennen jemanden für diese Frage, der sich damit besser auskennt, wenn man selbst bei dem Thema keine Lust hat.

transform: Lass uns für einen Moment zum ursprünglichen Thema zurückkehren. Was ist denn, wenn am Ende gar nicht alle dafür sind, dass wir in einer Welt ohne Arbeit leben? Bisher jedenfalls habe ich noch nie gesehen, dass Leute auf der Straße Schilder hochhalten auf denen sowas wie »Streicht alle Jobs!« draufsteht. Um ehrlich zu sein ist so ziemlich das Gegenteil der Fall.

Die Lust an der Arbeit

Alex Williams: Das stimmt. Der Hang der Leute zur Arbeit ist immer noch groß. Arbeiten zu gehen heißt, sich einen Vorteil zu verschaffen — Wohlstand zum Beispiel. Die Idee, die wir hier haben, also eine Welt ohne Arbeit im Sinne von bezahlten Jobs, die fühlt sich nicht natürlich an. Das liegt auch daran, dass Chefs und Politiker glauben machen wollen, nichts als Arbeit habe Wert in unserer Gesellschaft.

transform: Ja. Es sieht fast so aus, als wäre Arbeit für manche ein echter Luxus.

Alex Williams: Ich muss dabei an Jeff Bezos denken, der Amazon gegründet hat und weiterhin leitet. Dieser Typ ist einer der reichsten Menschen der Welt und steht noch immer jeden Tag unglaublich früh auf, macht erstmal Sport und baut dann sein Imperium immer weiter aus. Ein echter Workaholic. Dafür ist er ziemlich beliebt und für manche sogar eine Art modernes Vorbild. Wir scheinen dazu angehalten zu sein, wie Maschinen zu arbeiten — und das soll unser Lebenssinn als Mensch sein.

transform: Viele Leute haben nicht so einen tollen Job wie Bezos, bei dem sie sehen, was sie schaffen. Was ist mit all den Menschen, die in den Warenlagern von Amazon arbeiten? Ich kann mir gut vorstellen, dass ihnen ihr Job wertlos vorkommt. Ganz davon zu schweigen, dass sie wahrscheinlich nur gerade so davon leben können.

Alex Williams: Ja, und sie wissen auch, dass sie momentan einfach zu günstig sind, um von einer Maschine ersetzt werden zu können. Viele der Jobs, die wir gerade erledigen, sind langweilig und entmenschlichend, wie der US-amerikanische Soziologe David Graeber in seinem Buch »Bullshit Jobs« schreibt. Viele dieser Arbeiten könnten bereits heute automatisiert werden, nur sind die Maschinen in der Regel teurer als ein paar unterbezahlte Arbeiter.

Vier Szenarien einer Welt ohne Arbeit

In ihrem Buch »Die Zukunft erfinden« beschreiben die beiden Autoren mögliche Szenarien einer Welt ohne Arbeit:
 Eine neokoloniale und rassistische Zukunft, in der einige fortschrittliche Länder sich von anderen mit niedrigen Einkommen absetzen. Es gibt großen Migrationsdruck, auf den die reichen Länder mit Abschottung und Fremdenhass reagieren. In einer vollautomatisieren Welt werden alle Ressourcen verbrannt, als gäbe es kein Morgen. Nur Männer profitieren von einer vollständigen Automatisierung, während Frauen in Pflegearbeit weiterhin gefangen sind. Eine Idealvorstellung, in der sich mithilfe eines globalen Grundeinkommens eine Gesellschaft ohne Zwänge und mit offenen Grenzen etablieren konnte und die technologische Entwicklung demokratisch organisiert ist. Diese Welt muss nicht komplett antikapitalistisch sein.

Foto: DXL, CC0, Unsplash

“Die Leute wollen weniger arbeiten. Was sie brauchen, ist die Sicherheit”

transform: Aber warum gehen die Arbeiter dann immer noch nicht auf die Barrikaden?

Alex Williams: Die Leute wollen weniger arbeiten. Was sie brauchen, ist die Sicherheit, und momentan scheint nur ein Job in der Lage zu sein, das zu bieten. Wir müssen so viel Arbeit automatisieren wie möglich — dann können wir auch Sicherheit bieten.

…, indem wir allen ein Grundeinkommen auszahlen. Aber die meisten scheinen sich mit dieser Vision trotzdem noch nicht so recht angefreundet zu haben. Es scheint einfach zu unsicher, dass die Sache mit dem Grundeinkommen wirklich funktioniert. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir so etwas noch nie hatten. Ich glaube, es ist verständlich, dass niemand die Sicherheit aufgeben möchte, die er immer kannte.

Alex Williams: In London führen wir gerade eine öffentliche Debatte über die Automatisierung der U-Bahn. Hunderte von U-Bahn-Fahrern haben sich infolgedessen organisiert und eine Gewerkschaft gegründet, um dagegen zu kämpfen. Sie wollen ihre Jobs behalten und haben damit Erfolg, denn ihr Argument ist: Sie können den Job besser erledigen als die Maschinen. Heute glauben die Leute ihnen das noch.

Schön zu sehen, dass Gewerkschaften es noch schaffen können, politischen Druck zu erzeugen. Dennoch befürchte ich, dass diese Art von Auseinandersetzungen in Zukunft nicht mehr gewonnen werden kann. Wir sollten uns bereit machen für eine Gesellschaft ohne Jobs. Einige Gewerkschaften sind bereits dabei, Konzepte für eine Reduzierung der Wochenarbeitszeiten zu erarbeiten. Stell dir mal all die extra Stunden für Freizeit oder Pflegearbeiten vor. Und all die Zeit, die auf dem Weg zur Arbeit eingespart werden könnte!

transform: In Deutschland gelang es einer der größten Gewerkschaften, der IG Metall, tatsächlich, einen Durchbruch bei der 28-Stunden-Woche zu schaffen. Das wären dann 50 Prozent Arbeit und 50 Prozent Wochenende. Klingt großartig, oder? Aber alles, worüber sich die Leute Sorgen gemacht haben, war, ob sie den gleichen Lohn bekommen oder ob ihre Unternehmen dann noch auf dem globalen Markt überleben werden. Verständlicherweise, muss man sagen.

Alex Williams: Ja, das stimmt. Wir müssen uns auf eine Reise vorbereiten und dürfen nicht der Vorstellung erliegen, dass ein Systemwechsel von Tag eins an perfekt für alle läuft. Es muss klar sein, dass wir uns auf das Ungewisse einstellen müssen. Auf der anderen Seite bin ich davon überzeugt, dass Nichtstun keine Option darstellt.

“Lokale Lösungen werden den großen Wandel nicht bringen.”

transform: OK, mich hast du überzeugt. Was würdest du jemandem raten, der heute loslegen will mit der Umsetzung dieser Vision?

Alex Williams: Fang an, in politischen Organisationen zu arbeiten, denk utopisch. Ich weiß, dass die Kampagnenarbeit oft enttäuschend ist, da du keine unmittelbaren Ergebnisse siehst. In unserem Buch schreiben Nick und ich, dass direkte Aktionen und lokale Lösungen einfach nicht ausreichen, um einen großen Wandel herbeizuführen. Du musst dabei helfen, eine Vormachtstellung für diese Ideen herzustellen.

transform: Wie genau könnte das ablaufen? Es sieht ja gerade eher so aus, als ob neoliberale und nationalistische Ideen mehr Menschen anziehen.

Alex Williams: Ich glaube wirklich, dass nur eine linke populistische Bewegung das schaffen kann. Wir müssen gemeinsame Gegner unserer Ziele identifizieren und zusammenkommen. Wie schon gesagt, das alles wird nichts, wenn wir nur sagen, was wir nicht wollen. Wir brauchen einen Mix aus positiven und negativen Ideen. Wir brauchen mehr Ideen, wie wir noch mehr Menschen von einer Welt ohne Arbeit überzeugen können. Jeder, der darüber nachdenkt und anderen davon erzählt, hilft.


transform 5 LUXUS

Dieser Beitrag stammt aus der fünften transform Ausgabe zum Thema Luxus. Finde noch mehr heraus zu dem Thema und bestell dir das Heft jetzt nach Hause.


Weiterlesen

Die Zukunft erfinden
Postkapitalismus und eine Welt ohne Arbeit. Nick Srnicek & Alex Williams. Edition Tiamat, Berlin 2016. (Sprache: Deutsch) | edition-tiamat.de (Englisches Original hier)

Hegemony Now: Power in the Twenty-First Century
Alex Williams neues Buch, das er zusammen mit Jeremy Gilbert geschrieben hat, erscheint 2019 auf Englisch bei Verso Books. | academia.edu

Das akzelerationistische Manifest
Die erste Skizze von Williams und Srnicek über ihre Idee, den Kapitalismus durch Beschleunigung seiner selbst zum Fall zu bringen. Im englischen Original von 2013. | criticallegalthinking.com

»Wie das 3-Tage-Wochenende unsere Welt retten könnte«
Blogbeitrag von Alex Williams (Englisch). | QZ.com

Post-work: the radical idea of a world without jobs
Andy Beckett. The Guardian, 19. Januar 2018. (Englisch) | theguardian.com

Handeln

Kampagne Arbeitszeitverkürzung
Das Netzwerk attac organisiert Treffen und Veranstaltungen | attac-netzwerk.de

Weniger Arbeiten
Interview mit Tom Hodgkinson, transform 2015 | transform-magazin.de

Newsletter


Auch spannend
Illustration einer Mutter, die ihr Baby hält.
Wie wir auch 2050 noch gesund leben können