Bäume pflanzen, aber richtig!

Bäume pflanzen kann die Klimakrise abfedern. Doch während munter Bepflanzungsszenarien entworfen werden, wird anderswo gerodet. Von überzogenen Hoffnungen und erfolgversprechenden Ansätzen einer Wald-Wende.

Bäume zu pflanzen ist toll – da sind sich die meisten Menschen einig. Und das ist bei Weitem keine Selbstverständlichkeit. Schließlich wird über andere umweltpolitische Maßnahmen vom Radweg über den Ausbau der Erneuerbaren oder Plastikstrohhalme leidenschaftlich gestritten.

Kaum verwunderlich, dass immer wieder Aufrufe zum Bäumepflanzen oder Berechnungen die Runde machen, wie viele Bäume nötig sind, um eine bestimmte Menge an CO2 aufzunehmen. Verstärkt wird die mediale Reichweite solcher Nachrichten durch schicke Videos in den sozialen Medien, in denen oft zu kitschiger Up-Beat-Musik in einer Wüstenlandschaft kleine Baumsetzlinge begossen werden und sich jemand – nicht selten ein Schwarzer Mensch – freut. Diese sentimental angehauchten Baumpflanzclips sind sozusagen Katzenvideos für Ökos.

Gerade um die Klimakrise abzudämpfen, werden immer mehr Bäume gepflanzt. Im Rahmen der Trillion Tree Campaign der Vereinten Nationen wurden laut eigenen Angaben in den letzten Jahren 13 Milliarden Bäume auf der ganzen Welt gepflanzt – eine Billion sollen es werden. Auch Einzelstaaten verpflichten sich im großen Stile zu pflanzen. Australien etwa will bis 2050 eine Milliarde Bäume pflanzen, auch um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Pakistan wiederum hat diese Anzahl schon längst gepflanzt – 10 Milliarden sollen es dort insgesamt werden. Indien rechnet nicht mit der Anzahl von Bäumen, sondern Flächenanteilen: zwölf Prozent des Landes sollen wieder aufgeforstet werden.

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Dieser Text ist Teil unserer sechsten Ausgabe. In der geht es um Glaube, Religion, selbstgebaute Smart-Speaker ohne mithörende Konzerne, wandernde Straßenbäume oder das Potenzial von religiösen Bildern im Einsatz gegen die Klimakrise.

Deutschlands Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, will hingegen gerade einmal 500 Millionen Euro in die Aufforstung und Behebung von Schäden in deutschen Wäldern investieren. Ganz anders die Situation für die Verbände der deutschen Waldwirtschaft: Für sie stehen 2,3 Milliarden Euro zur Verfügung.

Wald schützen? Keine Schaufel nötig!

Doch anstatt neue Bäume zu pflanzen wäre es erst einmal nötig, die alten zu schützen. Allein 2018 wurde eine Waldfläche der Größe Englands zerstört, so der Bericht des Global Forest Watch der Universität Maryland, USA. Am größten waren die Waldverluste in Brasilien, der Demokratischen Republik Kongo, Kolumbien und Bolivien. Die Treiber hinter der Entwaldung sind schnell gefunden: Viehzucht und Landwirtschaft. Aber nicht nur das Streben nach Wachstum und Ertrag setzt den globalen Waldflächen beträchtlich zu. Auch der Klimawandel an sich trägt seinen Teil zur Abholzung bei. Jedes Jahr werden Millionen von Hektar Wald durch immer öfter auftretende und immer heftiger wütende Brände vernichtet. Und dies auch immer öfter in Regionen der Welt, die bisher nicht davon betroffen waren.

Wer also selber den Wald schützen will, muss sich nicht an aufwendigen Aufforstungen beteiligen: Wer wenig oder gar kein Fleisch isst und keine Lebensmittel verschwendet, hat schon einmal einiges richtig gemacht. Wer einen Schritt weitergehen möchte, benutzt ausschließlich Recyclingpapier oder gar kein Papier. Möbel oder Holzspielzeug sollte am besten aus zweiter Hand stammen oder aus zertifiziertem Holz produziert sein. Wem die begrenzten Handlungsspielräume des eigenen Konsums nicht ausreichen, kann Baumpatin werden oder sich in Umweltschutzorganisationen für Waldschutz einsetzen.

Was denn: Der Wald wächst doch!

Doch trotz massiver Waldzerstörung: Erstaunlicherweise wuchs global betrachtet der Wald in den letzten Jahrzehnten. Xiao-Peng Song, Wissenschafter an der University of Maryland, wies mit seinem Team nach, dass die globale Baumbedeckung zwischen 1982 und 2016 um 2,24 Millionen km2 zunahm. Damit sind immerhin 7 Prozent der Erdoberfläche von neuen Bäumen bedeckt. Was erst einmal nach Entwarnung klingt, ist aber nur ein schwacher Trost.

Zwar wachsen aufgrund des Klimawandels nun auch Bäume in Gegenden, die eigentlich zu gebirgig oder zu kalt sind. Auch verwalden im globalen Norden ehemalige Agrarflächen teilweise. Die Waldverluste in den Tropen oder Subtropen werden aber vor allem durch Industrieholz- oder Palmölplantagen überkompensiert. Auf den Satellitenbildern der Forschenden sind die zerstörten und die neuen Wälder kaum zu unterscheiden – vor Ort stellt sich die Lage komplett anders dar. Auch die riesigen, teilweise von Soldaten gepflanzten Wälder in China können nicht mit den gefährdeten Primärwäldern mithalten.

Dies ist mitunter auch dadurch zu begründen, dass ein Primärwald eine Fülle an Ökosystemdienstleistungen bereitstellt, die deutlich über die Bindung von CO2 aus der Atmosphäre hinausgehen. Beispiele hierfür sind eine hohe Biodiversität, eine Regulationsfunktion für das Klima, Krankheiten und das Wasser sowie die Produktion von fruchtbarem Humus.

[Ökosystemdienstleistungen — Damit beschrieben ist der Nutzen, den die Menschen aus den Ökosystemen ziehen. Dazu gehören versorgende (z.B. Nahrungs, Wasser, natürliche Ressourcen), regulierende (z.B. Klimaregulation), kulturelle (z.B. Bildung, Inspiration) und erhaltende »Dienstleistungen« (z.B. Nährstoffkreisläufe, Primärproduktion).]

China oder Europa gönnen sich also großflächige Aufforstungen oder die Umwidmung von Ackerland in Waldfläche, während sie massiv Agrarprodukte importieren und die Entwaldung im globalen Süden anheizen. Ökologisch betrachtet ein schlechter Tausch.

Wo und wie pflanzen?

Doch Studien wie die von Thomas Crowther und seinen KollegInnen an der Universität ETH Zürich befeuern die Hoffnung, Klimakrise, Wüstenbildung oder Artenverlust mit dem Pflanzen von Bäumen abfedern zu können. Sein Team beschäftigt sich mit den Wäldern und Böden der Erde und deren Potential, CO2 aufzunehmen. Um den für ihre Berechnungen nötigen weltweiten Baumbestand abzuschätzen, kombinierten sie Vermessungs- und Satellitendaten und kamen auf drei Billionen Bäume – über siebenmal mehr als eine frühere Nasa-Schätzung. Dem britischen Magazin Independent erklärte Crowther, dass eine groß angelegte Aufforstung ausreichen würde, um ein Jahrzehnt menschengemachter Treibhausgasemissionen auszugleichen. Nötig wären dafür zusätzliche 1,2 Billionen Bäume – laut seiner Berechnung also mehr als ein Drittel des globalen Baumbestandes. Platz gibt es laut dem Wissenschaftler genug, vor allem »geschädigte oder verlassene« Landstriche sollen aufgeforstet werden.

Um diese riesige Menge an Bäumen zu pflanzen, bedarf es fruchtbaren Bodens. Die meisten geschädigten Flächen sind allerdings durch Erosion ihrer fruchtbaren Humusschicht beraubt oder aufgrund von Desertifikation ungeeignet. Was also bleibt, sind landwirtschaftlich genutzte Flächen. Insofern aber der globale Fleischkonsum und die Lebensmittelverschwendung nicht massiv zurückgehen, ist eine Bewaldung von Äckern im Hinblick auf eine wachsende Weltbevölkerung kaum umsetzbar.

Bäume können auch nicht alles

In der Pflanz-Euphorie wird oft vergessen: Bäume sind eigentlich Zwischenspeicher von CO2. Verrottet oder verbrennt der Baum, wird die aufgenommene Menge Kohlenstoff wieder frei. Daher sind es nicht die Bäume selbst, sondern neue Wälder, die zusätzlich Treibhausgas aufnehmen. Schnell gepflanzte Baumplantagen haben also kaum einen positiven Klimaeffekt, funktionierende Waldökosysteme schon. Diese sind natürlich auch artenreicher als Pflanzungen bei denen die Bäume, Soldaten gleich, in Reih und Glied stehen.

Geholfen ist weder dem Klima noch der Biodiversität, werden die Baumsetzlinge weit transportiert, Pestizide, Dünger oder Bewässerungssysteme genutzt. Im Gegenteil: Im schlimmsten Fall beruhigen Staaten oder internationale Organisationen die Zivilgesellschaft mit der Anzahl gepflanzter Bäume – ohne auf die Klimawirksamkeit oder Biodiversitätsfolgen einzugehen.

Dabei ist gerade auf den kargen Böden die Artenvielfalt enorm, welche oft für Wiederaufforstung als geeignet betrachtet werden. Wer im Sommer eine
magere Bergwiese mit einer gut gedüngten Agrarlandschaft vergleicht, merkt: Auf der Alm blüht eine größere Vielfalt von Pflanzen. Klar werden auf den Äckern auch nur wenige Pflanzen angebaut. Zusätzlich setzen sich aber bei großem Nährstoffangebot weniger Pflanzen durch. Baumlose Wiesen, steppenartige Flächen oder weite Grasflächen sind in Sachen Artenvielfalt und Biodiversität hoffnungslos unterschätzt.

Lieber auf den Meeresgrund schauen?

Algen gelten in Expertenkreisen als Biomasse-Superstars: Auch sie nehmen CO2 auf. Dabei produzieren sie spannende Substanzen und brauchen wenige oder keine Landflächen. Füttern ließen sie sich sogar mit unseren Abwässern aus Kläranlagen oder Schweinemastanlagen. Gezüchtet werden sie in Glasröhren, Teichen oder gar von schwimmenden, mitunter mobilen Anbaugerüsten auf dem offenen Meer. Schon heute werden aus Algen Lebensmittel, Farbstoffe oder Nahrungsergänzungsmittel gewonnen.

Die Hoffnungen in die Algen gehen aber noch viel weiter: Biomasse in großem Stil sollen sie produzieren – Grundstock für Biosprit für Schiff, Auto und Flugzeug. Doch Algen-Kerosin wird von Unternehmen und Wissenschaft, allen Ankündigungen und Versprechen zum Trotz, bisher nicht produziert. Noch ist die massenhafte Nutzung von Algen schlichtweg zu teuer. Auch gelten dort, wo E-Mobilität nicht möglich ist, aus erneuerbarem Strom produzierte E-Fuels oder Wasserstoff naheliegender als Algen-Sprit. Das heißt nicht, dass nicht bald mehr und mehr Algen als Nahrungsmittel oder Rohstoff für die chemische Industrie eingesetzt werden. Wie Bäume sind aber auch Algen nur CO2-Zwischenspeicher, und ob ihre Nutzung klimaschädlich oder -freundlich ist, hängt stark von den Produktionsbedingungen ab.

Der Boden ist eine riesige CO2-Senke – aber kaum erforscht

Auch wenn wir nicht gerade auf einem Ölfeld stehen, befindet sich unter unseren Füßen ein enormer Kohlenstoffspeicher. Richtig behandelt, nimmt der Boden sogar zusätzlich CO2 aus der Atmosphäre auf – er wirkt also wie eine Kohlenstoffsenke. Die aktuellen Diskussionen um Carbon Farming oder »regenerative Landwirtschaft« sind so heiß wie die Sommer der letzten Jahre. Das Prinzip ist eigentlich nichts Neues: Bauern haben über Jahrtausende die Humusschicht ihrer Böden geschützt oder ausgebaut, also gedüngt. In der heutigen industriellen Landwirtschaft verwandelten sich die Äcker allerdings von einer Senke zu einer Quelle von Klimagasen wie CO2. Monokulturen, Umackern und die Folgen dessen, wie Erosion oder Bodenverdichtung, machen den Böden schwer zu schaffen; ihr Kohlenstoffgehalt wird abgebaut und entweicht als CO2. Der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) zufolge braucht es eintausend Jahre, damit drei Zentimeter Boden gebildet werden, von dem global gesehen pro Minute eine Fläche von 30 Fußballfelder verloren geht. Hält diese Entwicklung an, haben wir in 60 Jahren den
fruchtbaren Boden unter den Füßen verloren.

Mit dem richtigen Bodenmanagement ließe sich dieser Trend umkehren, so die Hoffnung. Wie genau das aussehen könnte, ist allerdings noch unklar – die Prozesse im Boden sind immer noch recht unerforscht. Fest steht: Humusaufbau hilft dem Boden und dem Klima. Besonders sicher wird der Kohlenstoff dann gespeichert, wenn er nicht unter Sauerstoffeinfluss abgebaut werden kann – also wenn der Boden dauerhaft gefroren ist oder, wie in Mooren, von einer wässrigen Schicht geschützt ist. Die Bodenfunktion als CO2-Quelle oder -Senke ist demnach wichtig – auch bei groß angelegtem Pflanzen von Bäumen. Aber noch recht unerforscht.

Digital aufforsten!

Wer über den Umstieg auf einen vegetarischen Speiseplan hinaus etwas tun will, kann Ecosia benutzen. Diese Suchmaschine spendet 80 Prozent ihres Einnahmenüberschusses durch Werbeanzeigen an Naturschutzorganisationen wie The Nature Conservancy. Bisher wurden laut Angaben von Ecosia bereits 9,1 Millionen Euro bereitgestellt. Wohin das Geld genau geht, veröffentlicht das Sozialunternehmen monatlich in einem Finanzbericht.

Grundsätzlich setzt Ecosia auf lokale Projekte von Partnern vor Ort. »Aktuell fördern wir 20 Projekte weltweit. Dabei unterstützen wir immer die ersten drei Lebensjahre eines Baums«, so Pieter van Midwoud. Er ist der »Tree Planting Officer« der Suchmaschine und kümmert sich um die Projektauswahl. »Inzwischen müssen wir nicht mehr lange suchen: Die lokalen Partner kommen auf uns zu. In einem Screening überprüfen wir die Glaubwürdigkeit, die Lage und den Umfang des Projekts. Es geht uns ja nicht um 20 kleine Bäume in einem Garten mitten in der Pampa.« Die Suchmaschine setzt stattdessen auf größere Wälder oder vernetzte, kleinere Flächen, die genutzt werden dürfen, um eine Rodung nach Förderung zu verhindern. »Wir erlauben bis zu 10 Prozent exotische Bäume, also Nutzbäume wie Avocados, und setzen auf nachhaltige Nutzung – sei es durch geringen (und gezielten) Holzeinschlag oder Nutzung der Früchte.«

Dabei pflanzt das Ecosia-Team besonders gern in Biodiversitäts-Hotspots, wo pro Euro besonders viele Arten geschützt werden. Auch wichtige Korridore, wie für Zugvögel essentielle Regionen in Burkina Faso, werden gefördert. Was die großen Baumpflanzpläne und Ankündigungen von Staaten und internationalen Organisationen angeht, ist van Midwoud skeptisch: »Diese ganzen Zahlen von Bäumen und Investitionssummen sind schnell gesagt und bleiben zu oft ohne Folgen. Tatsächlich fehlt es dann vor Ort an Wissen und Erfahrungen. Immerhin machen diese Ankündigungen auf das Thema aufmerksam.« Besonders skeptisch ist er in Sachen »Wüstenbegrünung«: »Man sollte keine Bäume pflanzen, wo es keine gab, wie in der Sahara. In der Sahelzone hingegen, wo es bis zu den schweren Dürren in der 70ern sehr viele Bäume gab, ist das sehr sinnvoll.«

Die Sahelzone entwickelt sich aktuell zu der Region mit größter Armut, Hunger und Naturzerstörung. Es sind diese Probleme, um die es Ecosia geht: »Bei uns zählt der lokale Effekt auf Mensch und Natur, das Speichern von CO2 ist eher ein cooler Nebeneffekt. Immer wichtiger wird übrigens auch die Anpassung an die Klimakrise. Für mich ist es ein Konzept der Vergangenheit, in der Landwirtschaft flächig eine Kultur anzubauen, die ungeschützt ist und Unmengen Wasser verbraucht. Nutzbäume wie Olivenbäume hingegen halten auch mal eine Dürre aus. Wir brauchen mehr Agroforestry-Systeme, also Mischanbau verschiedener Nutzpflanzen!«

Buddeln und pflanzen

Wer selber Bäume in die Erde setzen will, ist bei den Bergwaldprojekten gut aufgehoben – manchmal. Oftmals ist das Erste, was Freiwillige von den Teamleitenden des Bergwaldprojekt e.V. lernen, dass Waldschutz auch heißen kann, Bäume abzusägen oder Zäune aufzustellen. Etwa wenn schnell sprießende Birken langsamer wachsenden Bäumen Platz machen sollen oder Setzlinge vor Rotwild geschützt werden müssen. Bei den Projektwochen für Erwachsene trägt der Verein die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Organisation. Lediglich die Anfahrt müssen die Freiwilligen selbst zahlen. Angeboten werden auch integrative oder familienfreundliche Projekte.

Nicht immer auf den Regenwald zu zeigen und in Deutschland anzufangen, ist durchaus sinnvoll: Viele Wälder müssen umgebaut werden, um fit für die Klimakrisen zu werden – von vorherrschenden Nadelwald-Monokulturen hin zu Misch- oder Blattwäldern. Hitzesommer, Borkenkäfer und stärker werdende Stürme setzen dem Bestand bereits jetzt zu. Der Boden ist in Deutschland im Allgemeinen gefährdet: Aktuell werden täglich (!) etwa 60 Hektar Boden versiegelt – durch Straßen, Häuser oder Gewerbegebiete. Ziel für das Jahr 2020 war es laut deutscher Nachhaltigkeitsstrategie, »nur« noch 30 Hektar zu betonieren. Erreicht wurde dieses Ziel nicht.

Pflanzen – aber nicht ausschließlich

Ob der Blick nun auf expandierende Gewerbegebiete Deutschlands, Sojaimport für die hiesige Fleischindustrie oder Abholzung im Globalen Süden fällt: Klar wird, dass fruchtbarer Boden und funktionierende Waldökosysteme bedroht sind. Bäume zu pflanzen oder zunächst erst einmal zu schützen kann ein wichtiger Ansatz sein, um die Klimakrise abzufedern – vor allem, wenn die CO2-Speicherkraft des Bodens einbezogen wird, der neu gepflanzte Wald für die Klimakrise gewappnet ist und sich auch ökonomisch nutzen lässt. Um die Klimakrise abzudämpfen, bleibt dennoch der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Rohstoffe am wichtigsten. Bäume pflanzen ersetzt den Kohleausstieg nicht.


Texte: Marius Hasenheit & Jan Göpel
Illustrationen: Lilian Niese für transform Magazin

Quellen

Studie von Thomas Crowther (ETH Zürich) J.-F. Bastin et al. (2019). Science, 365(6448).
Studie von Xiao-Peng Song (University of Maryland) X.-P. Song et al. (2018). nature, 560.
FAO-Schätzung zum Bodenverlust binnen 60 Jahren Scientific American, 5. Dezember 2014.

Weiterlesen

Trillion Tree Campaign
Australiens Baumpflanzpläne
Studie zeigt: Bäumepflanzen ersetzt das Senken von Kohlendioxidemissionen nicht (Englisch) PIK Potsdam, 18. Mai 2017.

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Den Wald schützen – Tipps vom NABU
Bergwaldprojekt: Sinniges Aufforsten daheim

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